Angst in den Wechseljahren
- Team
- 6. Feb.
- 4 Min. Lesezeit

Was ist Angst
Ein häufiges Symptom, bei dem man sich gestresst, ängstlich oder angespannt fühlt. Es kann körperliche Symptome wie Herzklopfen verursachen und Symptome wie Hitzewallungen verschlimmern.
Die Wechseljahre, auch Menopause genannt, sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die mit dem Ende der fruchtbaren Jahre einhergeht. Diese Phase ist häufig mit körperlichen und emotionalen Veränderungen verbunden, die unterschiedliche Symptome hervorrufen können. Eines der häufigsten und oft auch belastendsten Symptome ist Angst. In diesem Artikel werden wir untersuchen, was Angst ist, wie sie sich manifestiert, warum sie während der Wechseljahre auftritt und welche effektiven Übungen zur Bewältigung akuter Angst hilfreich sein können.
Was ist Angst?
Angst ist eine normale emotionale Reaktion, die auf eine wahrgenommene Bedrohung oder Gefahr antwortet. Sie ist ein Bestandteil des menschlichen Überlebensmechanismus und kann sich in verschiedenen Formen äußern, darunter:
Physiologisch: Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Schwindel und Magenbeschwerden.
Kognitiv: Übermäßige Sorgen, Grübeln, Konzentrationsschwierigkeiten und Katastrophendenken.
Verhalten: Vermeidung bestimmter Situationen, Unruhe und sozialer Rückzug.
Angst wird problematisch, wenn sie übermäßig oder unkontrollierbar wird und das tägliche Leben beeinträchtigt.
Wie erkenne ich Angst?
Das Erkennen von Angst ist ein wichtiger Schritt, um sie zu bewältigen. Die Symptome können variieren, aber typische Anzeichen von Angst umfassen:
Körperliche Symptome:
Schneller Herzschlag oder Herzklopfen
Schwitzen oder Zittern
Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
Schwindel oder Ohnmachtsgefühle
Magen-Darm-Beschwerden
Emotionale Symptome:
Anhaltende Sorgen oder Nervosität
Gefühl der Überforderung
Reizbarkeit oder Unruhe
Schlafstörungen
Kognitive Symptome:
Schwierigkeit, sich zu konzentrieren oder klare Gedanken zu fassen
Das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte
Unfähigkeit, Sorgen abzuschalten
Verhaltenssymptome:
Vermeidung von bestimmten Situationen
Rückzug von sozialen Aktivitäten
Bedürfnis, sich zu beruhigen (z.B. durch Zwangsverhalten)
Weshalb tritt das Symptom Angst in den Wechseljahren auf?
Die Wechseljahre sind durch eine signifikante hormonelle Umstellung im Körper einer Frau gekennzeichnet. Der Rückgang der Produktion von Östrogen und Progesteron, zwei wichtigen Hormonen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Angst während dieser Phase. Hier sind einige der Hauptgründe, warum Angst in den Wechseljahren auftreten kann:
Hormonelle Veränderungen:
Östrogen: Dieses Hormon hat eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn. Ein Rückgang des Östrogenspiegels kann die Serotoninproduktion beeinflussen, ein Neurotransmitter, der für die Regulierung der Stimmung verantwortlich ist, und somit Angst verstärken.
Progesteron: Hat ebenfalls eine beruhigende Wirkung und fördert einen besseren Schlaf. Ein Mangel kann zu Schlafstörungen führen, die wiederum Angstzustände verstärken können.
Physiologische Veränderungen:
Hitzewallungen: Diese plötzlichen Hitzeschübe können zu Herzrasen und einem Gefühl der Panik führen.
Schlafstörungen: Nächtliches Schwitzen und Schlaflosigkeit sind häufig und können die Fähigkeit beeinträchtigen, mit Stress umzugehen.
Psychosoziale Faktoren:
Lebensveränderungen: Die Wechseljahre fallen oft mit anderen großen Lebensveränderungen zusammen, wie z.B. dem Auszug der Kinder, der Pflege von alternden Eltern oder beruflichen Veränderungen, die zusätzlichen Stress und Angst verursachen können.
Veränderung der Selbstwahrnehmung: Einige Frauen fühlen sich mit der Endphase ihrer Fruchtbarkeit konfrontiert, was zu Unsicherheit oder Trauer führen kann.
Genetische Faktoren:
Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen, die eine familiäre Vorbelastung für Angststörungen haben, während der Wechseljahre eher von Angst betroffen sein können.
Effektive Übungen gegen akute Angst
Es gibt verschiedene Strategien und Übungen, die Frauen helfen können, akute Angst während der Wechseljahre zu bewältigen:
Atemübungen:
Tiefe Bauchatmung: Konzentrieren Sie sich darauf, langsam und tief in den Bauch ein- und auszuatmen. Diese Technik aktiviert das parasympathische Nervensystem und hilft, den Körper zu beruhigen.
4-7-8 Atemtechnik: Atmen Sie 4 Sekunden lang ein, halten Sie den Atem 7 Sekunden lang an und atmen Sie 8 Sekunden lang aus. Wiederholen Sie diese Übung mehrere Male, um das Nervensystem zu beruhigen.
Körperliche Bewegung:
Yoga: Fördert die Entspannung und reduziert Stresshormone im Körper.
Spazierengehen: Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft können helfen, die Stimmung zu verbessern und Stress abzubauen.
Tanz oder Aerobic: Fördert die Freisetzung von Endorphinen, die natürliche Stimmungsmacher sind.
Achtsamkeit und Meditation:
Achtsamkeitsmeditation: Setzen Sie sich in Ruhe hin, konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und nehmen Sie bewusst Ihre Gedanken und Empfindungen wahr, ohne sie zu bewerten.
Progressive Muskelentspannung: Diese Technik beinhaltet das systematische Anspannen und Entspannen verschiedener Muskelgruppen, um Spannungen im Körper abzubauen.
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT):
Gedankenüberprüfung: Erkennen Sie negative Denkmuster und arbeiten Sie daran, sie durch positivere, realistischere Gedanken zu ersetzen.
Expositionstherapie: Setzen Sie sich schrittweise angstauslösenden Situationen aus, um Ihre Reaktion darauf zu desensibilisieren.
Soziale Unterstützung:
Gespräche: Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Ängste und Sorgen. Der Austausch mit anderen kann beruhigend und klärend wirken.
Selbsthilfegruppen: Der Beitritt zu einer Selbsthilfegruppe für Frauen in den Wechseljahren kann helfen, Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu finden.
Ernährung und Lebensstil:
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann sich positiv auf die Stimmung auswirken.
Hydration: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.
Verzicht auf Koffein und Alkohol: Diese Substanzen können Angstzustände verstärken.
Professionelle Hilfe:
Therapie: Eine therapeutische Begleitung kann hilfreich sein, um tiefergehende Ängste zu bewältigen.
Medikamente: In einigen Fällen können Antidepressiva oder Angstlöser unter ärztlicher Aufsicht notwendig sein.
Fazit
Angst ist ein häufiges und oft belastendes Symptom der Wechseljahre, das jedoch mit den richtigen Strategien und Hilfsmitteln bewältigt werden kann. Es ist wichtig, sich der Veränderungen im Körper bewusst zu sein und aktiv nach Lösungen zu suchen, um die Lebensqualität zu verbessern. Die Kombination aus körperlichen Übungen, mentalem Training, sozialer Unterstützung und, falls erforderlich, professioneller Hilfe kann Frauen helfen, diese Phase ihres Lebens besser zu meistern. Der offene Austausch über die Erfahrungen und Herausforderungen der Wechseljahre kann zudem einen positiven Beitrag zur Bewältigung von Ängsten leisten.
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